Elke Heidenreich...
...ist ja ziemlich bekannt - als Talkshow- und "Lesen!"-Moderatorin, Kolumnistin, Buchautorin, umtriebige und politisch engagierte Medienpersönlichkeit - aber erinnert sich eigentlich noch jemand an ihre Anfänge in den späten 70ern - als "Else Stratmann"? Heidenreichs alter ego, die schnoddrige Metzgersgattin aus Wanne-Eickel, war von damals an und für mehrere Jahre aus Radio und TV praktisch nicht wegzudenken - auch über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus kannte fast jeder die Comedy-Figur Else, die im Ruhrislang ihre witzigen Alltagsbeobachtungen fünfminutenweise unters Volk brachte und dabei auch immer ganz nebenbei eine Portion kritischen Geist und gesunden Menschenverstand vermittelte...
Das ist so lange her, dass im Web kaum mehr Else-Stückchen zu finden sind - eins habe ich aufgetrieben:
Rezept von Else Stratmann für Weihnachtsplätzkes
Nee, Sie. Getz hab ich et aber satt!
Da sacht unser abgekanzelter Schröder in Fernsehen,
wir - sozusagen dat Volk - sollten mehr konsemieren
un dazu wär dat Weihnachtsgeschäft de beste Gelegenheit.
Sie. Der hat gut reden.
Da siehse überall leckeret Weihnachtsgebäck, Lebkuchen, Schokeladeherzkes, schönste teuerste Trüffelpralinkes un wat nich allet.
Abba, wer soll die denn kaufen un vor allem wovon bezahlen?
Vielleich meine allein erziehende Nachbarin mit ihren Minijob?
Oder ich mit meine mickrigen Arbeitslosenhilfe von bißken über 400 €?
Nee, Sie.
Viel Ahnung von richtigen Leben hat der Schröder wenig.
Un sowieso. Ich lob mir de selbsgemachten Weihnachtsplätzkes.
Als Arbeitslose hasse ja auch Zeit zum Backen.
Wenn Sie wüssten, wat ich neulich ausprobiert hab?
Plätzkes nach n ganz neuet Rezept.
Nee, nich aus n Kochbuch - selbs is de Frau.
Plätzkes mit ganz andere Zutaten, als de sons so kenns -
Anti-Hartz-Plätzkes.
Un wie die schmecken.
Sie, mein Willi is schon richtich süchtig danach!
Wat meinen se, dat Rezept möchten se auch haben? Gerne.
Dafür is et doch da. Haben se schnell wat zum Mitschreiben?
Also.
Zuers nimmse 345 g Arbeitslosenwut gegen Hartz IV un de 1-€-Jobs,
dazu schütteste ½ l Arbeiterprotest gegen Arbeitszeitverlängerung,
dat verkneteste mit 250 g Montags-Demokratie vonne Straße.
Dann rührse 100 g Frauenpower gegen Kinderarmut rein,
streusse 7 gehäufte Teelöffel Opel-Streik-Gewürz drübber
un 1 Eßlöffel internationale Solidarität.
Dat allet vermengse dann mit ¾ Pfund Standhaftigkeit vonne Montagsdemonstranten
un gibs noch 1 Prise erkämpfte Presseberichterstattung dazu.
Wenne dann den Teich schön ausgerollt has, kannse de Plätzkes ausstechen.
Als Verzierung kannse allet draufstreuen, watte so has -
Redeflocken, Kulturperlen, Musiksplitter!
Fertich sind se - de Anti-Hartz-Plätzkes.
Wat meinen se, die schmecken nich?
Och, hat mein Willi auch ers gesacht.
Dann hab ich ihn überzeucht:
Willi, wennse wissen wills, wie son Plätzken schmeckt,
musse schomma selbs anbeißen.
So is dat doch mit allet Neue in't Leben, stimmt et nich?
Un nu kommense ma näher, hier können se selbst probieren.
Kaufen se lieber 4 Anti-Hartz-Plätzkes für 1 €,
bevor se in n Hartz IV-Arbeitsplätzken mit 1 € gesteckt werden!
Da sacht unser abgekanzelter Schröder in Fernsehen,
wir - sozusagen dat Volk - sollten mehr konsemieren
un dazu wär dat Weihnachtsgeschäft de beste Gelegenheit.
Sie. Der hat gut reden.
Da siehse überall leckeret Weihnachtsgebäck, Lebkuchen, Schokeladeherzkes, schönste teuerste Trüffelpralinkes un wat nich allet.
Abba, wer soll die denn kaufen un vor allem wovon bezahlen?
Vielleich meine allein erziehende Nachbarin mit ihren Minijob?
Oder ich mit meine mickrigen Arbeitslosenhilfe von bißken über 400 €?
Nee, Sie.
Viel Ahnung von richtigen Leben hat der Schröder wenig.
Un sowieso. Ich lob mir de selbsgemachten Weihnachtsplätzkes.
Als Arbeitslose hasse ja auch Zeit zum Backen.
Wenn Sie wüssten, wat ich neulich ausprobiert hab?
Plätzkes nach n ganz neuet Rezept.
Nee, nich aus n Kochbuch - selbs is de Frau.
Plätzkes mit ganz andere Zutaten, als de sons so kenns -
Anti-Hartz-Plätzkes.
Un wie die schmecken.
Sie, mein Willi is schon richtich süchtig danach!
Wat meinen se, dat Rezept möchten se auch haben? Gerne.
Dafür is et doch da. Haben se schnell wat zum Mitschreiben?
Also.
Zuers nimmse 345 g Arbeitslosenwut gegen Hartz IV un de 1-€-Jobs,
dazu schütteste ½ l Arbeiterprotest gegen Arbeitszeitverlängerung,
dat verkneteste mit 250 g Montags-Demokratie vonne Straße.
Dann rührse 100 g Frauenpower gegen Kinderarmut rein,
streusse 7 gehäufte Teelöffel Opel-Streik-Gewürz drübber
un 1 Eßlöffel internationale Solidarität.
Dat allet vermengse dann mit ¾ Pfund Standhaftigkeit vonne Montagsdemonstranten
un gibs noch 1 Prise erkämpfte Presseberichterstattung dazu.
Wenne dann den Teich schön ausgerollt has, kannse de Plätzkes ausstechen.
Als Verzierung kannse allet draufstreuen, watte so has -
Redeflocken, Kulturperlen, Musiksplitter!
Fertich sind se - de Anti-Hartz-Plätzkes.
Wat meinen se, die schmecken nich?
Och, hat mein Willi auch ers gesacht.
Dann hab ich ihn überzeucht:
Willi, wennse wissen wills, wie son Plätzken schmeckt,
musse schomma selbs anbeißen.
So is dat doch mit allet Neue in't Leben, stimmt et nich?
Un nu kommense ma näher, hier können se selbst probieren.
Kaufen se lieber 4 Anti-Hartz-Plätzkes für 1 €,
bevor se in n Hartz IV-Arbeitsplätzken mit 1 € gesteckt werden!
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