Skandal-TV & Ekelfernsehen
Aus der "TV-Tagebuch"-Glosse von Hansjörg Spies, gestern in der österreichischen "Kleinen Zeitung" zu lesen:
"Nach dem Ekel-Theater (Regietheater-Rabauken lassen auf die Bühne und auf Klassiker urinieren) winkt uns als schöne neue Fernseh-Welt demnächst, was der deutsche Medien-Experte Jo Groebel treffend als "Skandal-TV" umschreibt.
Kostproben gefällig? Spannung pur verspricht die russische Action-Show "Razzia": Kandidaten bolzen mit gestohlenen Neuwagen durch Moskau, verfolgt von der Polizei - wer entwischt, darf den Fluchtwagen behalten.
Beim britischen Channel 4 bieten "Sexinspectors" via Fernseh-Lektion Unterweisung an: Verklemmten erteilt eine "Sex-Nanny" praktischen Anschauungsunterricht vor laufender Kamera.
Lehrreiches kommt auch aus den Niederlanden: "Spuiten & Slikken" ist eine naturkundliche Experimentier-Show, in der Moderatoren und Tester im Selbstversuch Crack, Heroin, Kokain und Speed "testen".
Ach ja: In den USA prüft Barbara Walters für ABC gemeinsam mit einer schwangeren Sechzehnjährigen, welches von fünf adoptionswilligen Paaren das noch ungeborene Baby als Eltern bekommen soll.
Fallen derartige Formate unter Verzweiflungstaten quoten-gebeutelter Sender? Hoffentlich besteht keine Ansteckungsgefahr für den ORF."
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