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Sammelbecken für gelöschte YouTube-Inhalte
Die Online-Plattform YouTomb sammelt Informationen über verbannte Inhalte und soll damit zeigen, mit welch undurchsichtigen Methoden YouTube-Betreiber Google arbeitet.
Die Online-Plattform YouTomb bietet YouTube-Videos, die aufgrund von Copyright-Verletzungen entfernt wurden, eine Art neues Zuhause. Die Webseite wurde von einer Gruppe von Studenten der Hochschule Massachusetts Institute of Technology (MIT) Leben gerufen und präsentiert Clips, die nach Beschwerden von Rechteinhabern wieder von der Videoplattform gelöscht wurden. Die virtuelle Video-Gedenkstätte durchforstet Google-Daten und archiviert Informationen zu den verbannten Inhalten. Die Studenten hinter dem Projekt argumentieren, dass Clips immer wieder zu unrecht von YouTube entfernt würden.
Löschen nicht nachvollziehbar.
Die gelöschten Videos können auch auf YouTomb nicht angeschaut oder heruntergeladen werden. Das sei nicht der Sinn der Plattform, sagt Dean Jansen, einer der Projektgründer. "Wir sind nicht interessiert an irgendwelchen Bootleg-Videos, die entfernt wurden." Es gehe vielmehr darum, zu zeigen, dass Google mit undurchsichtigen Methoden arbeite und das Löschen von Videos nicht immer nachvollziehbar sei. Neben einem Screenshot des betreffenden Clips gibt YouTomb auch Aufschluss darüber, wer den Inhalt ursprünglich gepostet hat, wie oft ein Video angeschaut sowie wann und von wem es entfernt wurde.
Viertelmillion Videos.
"Wir verstehen, dass YouTube sein Geschäft betreiben muss, aber gleichzeitig stellt sich die Frage, worin das endet", so Jansen. YouTomb startete vor rund zwei Monaten und erfasst inzwischen etwa eine Viertelmillion Videos. Zurzeit konzentrieren sich die Studenten mit ihrem Projekt nur auf populäre YouTube-Videos. Jansen hofft aber, in Zukunft so viele YouTube-Datenbestände wie nur irgend möglich auf YouTomb versammeln zu können.
Codes.
Außerdem überlegen die Plattform-Betreiber, den Video-Bloggern künftig Codes anzubieten, die sie beim Einstellen von Videos auf YouTube benutzen können. Auf diese Weise würden im Fall, dass ein Clip entfernt wird, danach Statistiken und Daten dazu sichtbar bleiben anstelle der bislang üblichen Fehlermeldung.
Quelle: Kleine Zeitung, 22.5.2008
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