Montag, 26. Mai 2008

Neues aus dem Bloghaus

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Tapedeck.org

Diese wunderbar nostalgische Seite (die sehr angenehm unspektakulär-puristisch nur Fotos von Musikcassetten abbildet und sonst nix) hat mich erinnert an die 70er - die Zeit, als man Musik noch "auf Band aufnahm" und nicht rippte, digitally savete oder sonstwas. Hach... doch, das hatte was. Umständlich war's. Aber umso stolzer war man dann auf seine eigene "Musiksammlung"... Mein erstes eigenes Aufnahmegerät war ein tragbarer (ja, richtig mit oben herausziehbarem Henkel!) Cassettenrecorder - eine grauschwarz-eckige Hartplastik original made in Germany mit einem einzelnen Lautsprecher - MONO, Leute! - und nem kleinen Lautstärkeschieberegler an der Seite. Den man natürlich nie ganz aufziehen durfte, weil das Gerät sonst beim kleinsten Hauch einer Nuance einer Andeutung eines Basses komplett übersteuert nur noch Lärm bratzte und schlussendlich aufgeregt vibrierend vom Tisch hupfte.

So ein stilvoll-steinzeitlicher Brotkasten kostete damals Mitte der 70er, wenn ich mich richtig erinnere, ca. 50 Mark, eine (miese) Ferro-Cassette mit 60 min. Aufnahmekapazität dazu ungefähr 'ne Mark und ein (gutes) Chrom-Tape aber schon zweifünfzig bis drei Ocken. Das war damals der Löwenanteil meines wöchentlichen Taschengeldes. Weniger mit Sparen, eher schon mit Zeitungaustragen und Schenkenlassen konnte ich mir die guten Dinger gelegentlich leisten...

Das Teil jedenfalls klemmte ich dann per Kabel an das Radio im Wohnzimmer meiner Eltern, wenn ich meine Lieblingsradiosendungen hörte, um die guten Songs dann gleich aufnehmen zu können - am Boden sitzend, weil das meterbreite Radio ganz unten in Mutterns dunkelnussbrauner Vollholz-Schrankwand stand und das Kabel zum Tapedeck so kurz war :-) Gehört habe ich damals "Mal Sondock's Hitparade" und die "Schlagerrallye" im WDR-Rundfunk, wo man die normalen teeniemäßigen Charts rauf und runter spielte. Später hörte ich lieber BFBS, den britischen Soldatensender in Deutschland, die hatten dann doch die knackigere Musik. Nebenbei habe ich dadurch, sehr angenehm und nie mit dem schlechten Beigeschmack des Lernens, meine Englischkenntnisse vertiefen können, was sich im Gumminasium als recht nützlich erwies.

Gegen Ende der 70er war ich dann endlich stolze Besitzerin einer "Kompaktanlage" - so nannte man die zentnerschweren Boliden damals, die Plattenspieler, ein bis zwei Cassettendecks UND ein Radio umfassten (und von einem halbzentimeterdicken Plexirauchglasdeckel vor Staub und frechem Wurstfingerfremdzugriff geschützt wurden) - man konnte natürlich von Gerät zu Gerät aufnehmen, ein echter Luxus - und die ein markantes Möbelstück darstellten, für das man schon so einen Quadratmeter seiner Bude opfern musste. Bei Elterns auf dem Boden hocken musste ich also nicht mehr, sondern konnte bequem in meiner Minimansarde mucken.

Meine Lieblingscassettenmarke zu der Zeit war jedenfalls Memorex - keine Ahnung mehr warum, aber ich schwörte darauf. Nix ging über Memorex-Tapes. Und zwar am liebsten die mit 90 Minuten Länge - die 60er waren einfach zu kurz, und bei den 120ern gab es mitunter Bandsalat - schlaue Schläuche in meiner Klasse wussten damals, warum: Die Bandstärke war bei den 120ern dünner - und darum wobbelte sich der dünne Kram eben manchmal unmotiviert um die dicke Gummitransportrolle im Recorder. Stimmt das eigentlich, Memorex? Schreibt's in den Kommentar :-)

Aber wie komm ich jetzt eigentlich auf das schräge Brett... ach so, ja. Tapedeck.org. Gute Seite!

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