Donnerstag, 12. Juli 2007

Mimi


Und hier eine kleine Hommage an unseren Stubentiger Mimi... hockt im Bild rechts gerade auf einer Wohnzimmerfensterbank, macht sich sehr dekorativ vor der Winterlandschaft... und ist außerdem mindestens die süßeste, liebste, lustigste Katze der Welt.

Zwei Katzengedichte

DIE KATZEN

Sie sind sehr kühl und biegsam, wenn sie schreiten,
Und ihre Leiber fließen sanft entlang.
Wenn sie die blumenhaften Füße breiten,
Schmiegt sich die Erde ihrem runden Gang.
Ihr Blick ist demuthaft und manchmal etwas irr.
Dann spinnen ihre Krallen fremde Fäden,
Aus Haar und Seide schmerzliches Gewirr,
Vor Kellerstufen und zerbrochnen Läden.
Im Abend sind sie groß und ganz entrückt,
Verzauberte auf nächtlich weißen Steinen,
In Schmerz und Wollust sehnsuchtskrank verzückt
Hörst du sie fern durch deine Nächte weinen.
Maria Luise Weissmann (1899-1929)

KATZENGEDICHT

Von einer Katze lernen
heißt siegen lernen.
Wobei siegen "locker durchkommen" meint,
also praktisch: liegen lernen.
Sie sind ein sieghaftes Geschlecht,
diese Katzen.
Es gibt ihrer so viele wie Spatzen im Land.
Doch wer streichelt schon Spatzen?
Sie ist gar kein rätselhaftes Tier,
so eine Katze.
Sie will viel Fraß, etwas Liebe, doch meist
horcht sie an der Matratze.
Was eine einzige Katze uns lehrt,
lehren uns alle:
So viel wie möglich nehmen, ohne zu geben,
und dann ab in die Falle.
Robert Gernhardt (1937-2006)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen